Urologie der Frau

Becken- und Genitalorgane der Frau (Quelle: de.wikipedia.org)

Für Frauen ist der Urologe der richtige Ansprechpartner bei allen Harnleiter- und Blasenerkrankungen, von der Blasenentzündung über Steine bis zum Blasenkarzinom, sowie bei den vielfältigen Folgen von Beckenbodendefekten.

  • Nierensteine und Nierenkarzinom
  • Abflußstörungen (Harnleiterabgangsengen) und Harnleiterengen
  • Rezidivierende (wiederkehrende) Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen
  • Harninkontinenz (Blasenschwäche) und Reizblase
  • Häufiges oder schmerzhaftes Wasserlassen
  • Interstitielle Zystitis (Sonderform der chronischen Blasenentzündung)
  • Streßharninkontinenz und Dranginkontinenz (Urge-Inkontinenz)
  • Beckenbodensenkungen
  • Blasenkrebs
  • Folgeprobleme nach Chemotherapien oder Strahlentherapie anderer Tumorerkrankungen
  • Schwangerschaftsinduzierte Probleme der Nieren und Blase

Die Deutsche Nierenstiftung bietet eine ausführliche Informationsbroschüre zum Thema “Harnwegs- und Blasenentzündung” an.

Neben den hier beschriebenen geschlechtsunabhängigen urologischen Krankheitsbildern zeigen wir hier zwei urologische Behandlungsfälle des weiblichen Geschlechts im Detail. Darüber hinaus beachten Sie bitte die hier genannten urologischen Notfälle.

Das Harnröhrenkarunkel ist eine gutartige Veränderung der Harnröhrenmündung, die durch Herauswölben der inneren Schleimhaut verursacht wird. Es entsteht vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren. Weitere Risikofaktoren sind eine Beckenbodensenkung oder die Blasenentleerung mittels Bauchpresse. Obwohl an sich harmlos, kann das Karunkel irritative Beschwerden beim Wasserlassen, Blutungen oder lokale Schmerzen / Brennen auslösen. Besteht das Karunkel lange, kann es auch zu einer malignen Entartung (Krebsentstehung) kommen.

Die Diagnose wird meist bei der Blasenspiegelung gestellt. Die Behandlung des Karunkels besteht in der operativen Entfernung, sofern eine lokale Hormontherapie ohne Erfolg verläuft oder nicht durchführbar ist.

Während einer normalen Schwangerschaft ändert sich nicht zuletzt auch die Nierendurchblutung, die Harnausscheidung und meist tritt eine Erweiterung des Nierenbeckenhohlsystems auf. Die Harnblase wird mit zunehmender Größe des Kindes verdrängt und auch nach der Entbindung kann es bleibende Veränderungen im Becken und damit Veränderung der Blasenentleerung geben. Durch diese normalen Veränderungen kann es zu Komplikationen kommen, z.B. besteht eine erhöhte Rate von Harnwegsinfektionen. Andere Erkrankungen, wie das Steinleiden, sind zwar in der Schwangerschaft etwa so häufig wie außerhalb derselben, aber Ihre Diagnose und Behandlung ist durch die besonderen Umstände natürlich immer erschwert. Gerade hier ist der Urologe gefordert, um, möglichst in Kooperation mit dem Gynäkologen, eine für Mutter und Kind sichere Behandlung zu gewährleisten.